Stoahendl oda Stoapiperl 

Steinhendl

  • Unterart: Haushuhn

  • Wissenschaftlicher Name: Gallus gallus domesticus

  • Art: Bankivahuhn (Gallus gallus)

  • Gattung: Kammhühner (Gallus)

  • Familie: Fasanenartige (Phasianidae)

  • Ordnung: Hühnervögel (Galliformes)

Beschreibung

Steinhendl Hahn

Steinhendl Hahn

Vital, bunt und brutfreudig. Das sind auf den Punkt gebracht die wichtigsten Merkmale und Eigenschaften des Steinhendls. Das Steinhendl, auch Steinpiperl oder Stoahendl, ist ein kleiner, gedrungener Landhuhnschlag. Man unterscheidet zwei Varietäten. Beim leichten Schlag erreicht die Henne ein Gewicht von rund 450 -500 Gramm, beim mittelleichten Schlag rund 650 Gramm. Die Hähne sind rund ein Drittel größer als die Hennen und erreichen ein Gewicht von maximal 900 Gramm. Die Landhühner besitzen eine hohe Vitalität. Das Fleisch ähnelt dem des Fasans.
Die Hühner sind sehr beweglich, gut flugfähig und eifrige Futtersucher. Während der Sommermonate benötigen die Tiere kaum Betreuung und leben teilweise "halbwild" im Hofverband. Steht den Tieren kein Stall zur Verfügung, dann baumen die Tiere regelmäßig auf.


Daten

Status: Selten

Gewicht Hahn: max. 0,9 kg

Gewicht Henne: 0,45 - 0,65 kg

Eier Gewicht: 25 - 35 g

Schalenfarbe Eier: weiß bis hell cremefärbig

Nahrung

Steinhendl sind eifrige Futtersucher. Im natürlichen Lebensraum fressen Hühner Gras, Körner, Würmer, Schnecken, Insekten. Als Futtermittel kommen neben Gerste, Mais und Hafer sowie vereinzelt auch Erbsen (geschrotet) vor allem Weizen in Frage. Aber auch industriell gefertigtes, hochwertiges Hühnerfutter in Schrot- und Pelletform wird verwendet. Wer sich und seinen Tieren etwas Gutes tun möchte, der achtet dabei vor allem auf Bio-Qualität.

Farbschläge

Steinhendl Küken

Steinhendl Küken

Alleine die Farbenvielfalt des kleinen Landhuhns begeistert jeden Geflügelfreund. Die Tiere sind sehr bunt, meist mehrfärbig gesprenkelt. Man findet weiße Tiere mit schwarzen, braunen und orangen Tupfen, schwarz-weiß gesprenkelte und goldbraune Tiere. Es treten auch weizenfarbige, schwarze sowie wildfärbige (rothalsige) Farbvarianten auf. Die wildfärbige Varietät ähnelt in seiner Färbung sehr stark dem Weibchen des Bankiva Huhns.
Das Steinhendl zeigt in der Gefiederfärbung einen leichten bis stark ausgeprägten Geschlechter-dimorphismus. Die Hähne sind teilweise hennenfärbig bunt gesprenkelt mit hell goldglänzend orangerotem Gefieder am Hals und langen Federn am Hinterrücken. Der Schwanz besteht aus schwarz, grün und blau glänzenden Sichelfedern. Daneben findet man auch Hähne die ähnlich dem Bankiva Hahn gezeichnet sind. Bei dieser Farbvarietät fehlt die färbige Sprenkelung. Federn sind im Hals-, Nacken- und Kopfbereich überwiegend orangebraun bis kastanienbraun gefärbt. Die Flügel und der Schwanz weisen in der Regel eine dunkelgraue bis schwarze Färbung auf. Im Gefieder zeigen sich aber auch grünliche, goldene und weiße Farbelemente. Die Farbe der Iris ist wie bei der Stammform, dem Bankiva Huhn orange gefärbt. Vor allem bei den Hennen des leichten Schlages sind die Hautlappen deutlich kleiner und der Kamm ist nur rudimentär vorhanden. Die Läufe sind je nach Gefiederfärbung fleischfarben, weiß oder hellgrau, bei schwarzen Tieren schiefergrau. Die Läufe und Zehen sind unbefiedert. Schopf und Bart fehlen.

Zuchtgeschichte

Steinhendl

Steinhendl Henne

Die aufgeweckten Hühner sind die letzten Vertreter des züchterisch nicht verbesserten mitteleuropäischen Landhuhns im Alpenraum. Entsprechend robust und ursprünglich sind die kleinen, sehr beweglichen und gut flugfähigen Landhühner. Bis in die 1970er Jahre war das farbenfrohe Landhuhn noch häufig auf Bauernhöhen am Südostrand der Alpen anzutreffen. Ihre Robustheit und ihr Freiheitsdrang wurden ihnen im Zuge der Vogelgrippe-Epidemie schlussendlich zum Verhängnis. Traditionell wurden die Steinhühner mehr oder weniger sich selbst überlassen. Gerne verbringen daher die Tier die Nächte auf Schlafbäumen im Hofverband. Die Verunsicherung der Bevölkerung und Verbote der Freilandhaltung führten zum beinahe Verschwinden dieses hübschen Landschlages. Heute ist dieser heimische Geflügelschlag beinahe in Vergessenheit geraten. Nur mehr 100-200 Tiere existieren noch weltweit. Ein Erhaltungsprojekt widmet sich der Bewahrung dieser heimischen Geflügelrasse. Mehr über die Entstehungsgeschichte der österreichischen Hühner mit anschaulichen Bildern und alten Zeitungsausschnitten siehst du hier...

Vorkommen

Steiermark und angrenzende Gebiete in Österreich und Slowenien.

Legeverhalten

Das Steinhendl ist ein besonders guter Leger. Die Eier sind vergleichsweise klein, je nach Schlag spitz oder stumpf mit einem Gewicht von 25 bis 35 Gramm. Die Eifarbe ist weiß bis hell cremefärbig. Der Dotter ist auffallend dunkelgelb.

Brutverhalten

Das Steinhendl ist sehr brutfreudig. Die Tiere brüten auch im Winter. Traditionell werden Steinhendln zum Bebrüten und zur Aufzucht von Fasanen verwendet. Die Glucken sind sehr aggressiv und verteidigen die Küken gegen jeden Fressfeind. Die Küken sind sehr lebendig und befiedern rasch.

Erhaltungsprojekt Steinhendl

Steinhendl Hahn und Henne

Steinhendl Hahn und Henne

Das Erhaltungsprojekt für das steirische Steinhendl, auch Steinpiperl oder Stoahendl, ist die jüngste österreichische Initiative zur Bewahrung heimischer, vom Aussterben bedrohter Nutztierrassen. Dieser kleine, rund 450-650 Gramm leichte Geflügelschlag aus der Steiermark und den angrenzenden Regionen stellt noch den züchterisch nicht verbesserten Landhuhn-Schlag der östlichen Ostalpen dar. Die Tiere sind sehr ursprünglich. Die selbstbewussten Hennen besitzen noch einen ausgeprägten Bruttrieb und sind besonders fürsorgliche Glucken. Im Gegensatz dazu hat man bei den meisten Wirtschaftsrassen den Bruttrieb weggezüchtet, um eine kontinuierliche Legeleistung zu gewährleisten.

Das Erhaltungsprojekt widmet sich der Bewahrung dieser heimischen Geflügelrasse. Für den Bestandsaufbau konnten Tiere verschiedener blutfremder Hoflinien ausfindig gemacht werden. Da die Population derzeit noch sehr klein ist, werden Zuchtgruppen bevorzugt an Interessenten abgegeben, die Tiere in Reinzucht halten und sich aktiv an der Kükenaufzucht beteiligen.

Bücher

Peter Pensold, Ein steirischer Hühnerhof - Altsteirer und Sulmtaler

Ein steirischer Hühnerhof

Altsteirer und Sulmtaler
Über das Steirerhuhn und die steirische Geflügelzucht aus drei Jahrhunderten.


  • Geschichte

  • Zucht

  • Kochrezepte

  • Standardbeschreibungen

  • Fachausdrücke

Peter Pensold

ISBN 3-950376-6-1

Stocker Verlag

Günter Jaritz, Seltene Nutztiere der Alpen - 7000 Jahre geprägte Kulturlandschaft

Seltene Nutztiere der Alpen

Tiere, Menschen und 7000 Jahre Kulturlandschaft. Dieses reich illustrierte Standardwerk behandelt erstmals alle autochthonen Nutztierrassen des Alpenbogens.


  • alle autochthonen Nutztierrassen des Alpenbogens

  • umfassendes Kartenwerk

  • ausführlicher historischer Teil

  • Zuchtgeschichte und Gefährdungseinstufung

  • 336 Seiten

  • durchgehend farbig bebildert

Günter Jaritz

ISBN 978-3-7025-0744-2

Verlag Anton Pustet

Armin Arbeiter, Praktische Anleitung zur Leistungszucht mit Fallennestern

Einträgliche Hühnerzucht

Praktische Anleitung zur Leistungszucht mit Fallennestern


  • 4 Illustrationen

  • 4 Musterformularien

  • Anleitung zur Leistungszucht

  • Anmerkungen

Armin Arbeiter

1908

Im Selbstverlage des Verfassers

Video von Steinhendl Küken

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Rezepte

Wer Hühnervögel züchtet oder hält, der weiß dass ab und an ein schmackhafter Braten anfällt.

AustroHuhn - die Informationsseite über österreichische Hühnervögel

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